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Fülldraht Schweißgeräte: Info’s und Tipps zum Kauf

Das Fülldraht Schweißen ist ein etwas spezielleres Schweißverfahren, das am ehesten mit dem Schutzgas Schweißen verglichen werden kann. Deshalb ist ein Fülldraht Schweißgerät auch oft eine gern genutzte mobile und günstige Alternative zum Schutzgas Schweißgerät.

Wir erläutern Ihnen hier alle wichtigen Informationen zu diesem Thema und verraten Ihnen nicht nur die Vor- und Nachteile, sondern verdeutlichen Ihnen auch, wie das Verfahren überhaupt funktioniert und wann der Einsatz sinnvoll ist. Mehr dazu im Folgenden.

Hintergründe zu Fülldraht-Schweißgeräten

Im Folgenden finden Sie Hintergrundinformationen zu Fülldraht Schweißgeräte, ihrer Anwendung sowie Vor- und Nachteilen.

Sind die Schweißgeräte für Heimwerker geeignet?

Falls Sie ein günstiges und mobiles Schweißgerät suchen, das Ihnen einen breiten Einsatzbereich bietet, ist ein Fülldraht Schweißgerät sicher eine gute Wahl.

Es ähnelt dem Schutzgas Schweißgerät und kann auch für dünne Bleche genutzt werden, wenn der richtige Fülldraht verwendet wird. Je nachdem, welcher Fülldraht verwendet wird, eignet sich das Gerät auch gut für Einsteiger und Hobby-Handwerker.

Wie funktioniert das Fülldraht-Schweißen?

Das Fülldraht Schweißen ist ein Schweißverfahren, das schon sehr lange etabliert ist. Es bietet Ihnen die Möglichkeit, in kurzer Zeit beständige und feine Schweißnähte zu erzeugen.

  1. Dafür kommt ein spezieller Fülldraht zum Einsatz, der aus einem metallischen Mantel besteht und mit einem Pulver gefüllt ist.
  2. Die einzelnen Fülldrähte haben dabei verschiedene Eigenschaften, weshalb sie sich für unterschiedliche Einsatzbereiche eignen. Man unterscheidet selbstschützende, gasgeschützte und Metallpulver-Fülldrähte. Meist enthalten die Fülldrähte schon spezielle Zusätze wie Lichtbogen-Stabilisatoren, Legierungszusätze und Gasbildner.
  3. Die Drähte werden dabei über den Vorschubmotor beiden zu verbindenden Werkstoffen zugeführt und verbinden diese im Schmelzbad.

Wo liegen Unterschiede zu anderen Schweißverfahren?

  • Falls Sie ein mobiles und flexibles Schweißverfahren suchen, ist das Fülldraht Schweißgerät eine gute Wahl – anders als beispielsweise das Schutzgas Schweißgerät, welches meist auf einen Einsatzort beschränkt ist. Mit einem Schweißgerät mit Fülldraht können Sie genauso wie mit einem Elektroden Schweißgerät auch im Freien schweißen.
  • Allerdings handelt es sich beim Fülldraht Schweißgerät meist um einen Schweißtrafo. Das ist beim Elektroden Schweißgerät in der Regel anders. Häufig verfügen diese Geräte zudem nur über eine zweistufige Schweißstromregelung.
  • Demzufolge bringt ein Fülldraht Schweißgerät grundsätzlich mehr Gewicht auf die Waage als ein Elektroden Schweißgerät. Auch die Stromstärke lässt sich nicht so leicht anpassen. Zudem ist ein Elektroden Schweißgerät noch einmal etwas preiswerter als das Fülldraht Schweißgerät, auch wenn der Unterschied nicht so stark ins Gewicht fällt wie etwa im Vergleich zum MIG, MAG oder WIG Schweißgerät.
  • In puncto Einsatzbereich hat das Fülldraht Schweißgerät eindeutig die Nase vorn. Es eignet sich – anders als zum Beispiel das Elektroden Schweißgerät – auch für dünnere Materialstärken. Deshalb bietet es sich auch für Menschen an, die mit dem Schweißgerät überwiegend Arbeiten am Auto erledigen möchten.

Warum wird zum Teil kein Gas benötigt?

Sie benötigen für das Fülldraht Schweißen kein zusätzliches Schutzgas, wenn Sie mit selbstschützendem Fülldraht arbeiten.

  • Er enthält bereits die Gasbildner, die Legierungszusätze und die Lichtbogen-Stabilisatoren. Die gasbildenden Stoffe, die schon im Fülldraht enthalten sind, bewahren die Schweißnaht vor den Einflüssen der Atmosphäre. Demzufolge brauchen Sie kein zusätzliches Schutzgas.
  • Fakt ist aber auch, dass die Gasglocke nicht so beständig ist wie bei gewöhnlichen Schutzgasen im MIG/MAG-Verfahren. Der Lichtbogen ist daher eher unruhig.
  • Sie können auch beim Fülldraht Schweißen mit zusätzlichem Schutzgas arbeiten, etwa wenn Sie gasgeschützte Fülldrähte verwenden.

Welche Stromstärke und Spannung kommen zum Einsatz?

Wenn Sie mit Fülldraht schweißen, ist die Regulierung der Stromstärke sehr wichtig.

  • Bereits eine Drahtstärke von 0,8 bis 0,9 Millimetern verlangt nach einer Stromstärke von wenigstens 90 Ampere.
  • Achten Sie daher auf jeden Fall darauf, ein Modell mit Stromstärkenregelung zu wählen.
  • Gerade, wenn Sie sich für ein günstiges MIG/MAG-Schweißgerät entscheiden, kann es nämlich sein, dass die Stromstärkenregelung fehlt. Besser ist es, direkt ein hochwertiges Draht-Schweißgerät oder ein etwas preisintensiveres MIG/MAG-Schweißgerät zu kaufen.

Für welche Schweißaufgaben ist das Verfahren geeignet?

Mit Fülldraht schweißen ist immer dann empfehlenswert, wenn sich ein Schutzgas Schweißgerät nicht eignet.

  • Das gilt insbesondere bei allen Schweißarbeiten, die im Freien durchgeführt werden sollen.
  • Aber auch dicke Metalle mit großen Hohlräumen können gut mit einem Fülldraht Schweißgerät verarbeitet werden.
  • Darüber hinaus eignet sich das Verfahren für kleinere Reparaturen, die beispielsweise am Gartenzaun vorgenommen werden müssen. Hier ist es von Vorteil, dass die Geräte so schön kompakt sind und sich auch im Freien einsetzen lassen.
  • Grundsätzlich können Sie mit einem Fülldraht Schweißgerät alle Schweißarbeiten durchführen, die etwas gröber sind.

Für welche Metalle sich das Fülldraht Schweißen eignet, hängt in erster Linie davon ab, welcher Schweißdraht verwendet wird. Dadurch lässt sich dieses Verfahren für zahlreiche Metalle einsetzen, unter anderem auch für Edelstahl.

Vor- und Nachteile von Fülldraht-Schweißen

Die wesentlichen Vorteile von Fülldraht-Schweißen sind die Folgenden:

  • Das Verfahren ist für mobile Einsatzbereiche ideal. Denn: Fülldraht Schweißgeräte sind deutlich leichter als andere Modelle und meist mit einem Tragegurt versehen. Eine zusätzliche Gasflasche ist nicht erforderlich, wodurch das Handling noch einmal leichter wird. Dazu kommt noch, dass das Verfahren nicht windanfällig ist. Sie können es auch im Freien einsetzen und müssen die Arbeiten nicht zwangsläufig in der Werkstatt oder Garage erledigen.
  • Ein weiterer Vorteil besteht in dem feinen Sprühlichtbogen, welcher der hohen Stromdichte im Ringquerschnitt des Schweißdrahts zu verdanken ist. Da die Lichtbogentemperaturen nicht zu hoch sind, werden Sie auch bei längeren Schweißarbeiten kaum einen Verzug am Blech feststellen.

Neben positiven Punkten gibt es natürlich auch Nachteile:

  • Beim Fülldraht-Schweißen ist der Grad zwischen Erfolg und Misserfolg schmal. Sie müssen das Verfahren gut beherrschen, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Anfänger können mit einem solchen Schweißgerät nicht einfach loslegen und sofort perfekte Ergebnisse erwarten. Der korrekte Umgang braucht Übung und Geduld.
  • Grundsätzlich müssen sie vor dem Draht-Schweißen die Werkstücke erst gründlich reinigen. Entfernen Sie Öl und Rostfarbe von der Schweißstelle, denn andernfalls könnten Poren entstehen.
  • Auch Schlackeneinschlüsse lassen sich beim Fülldraht Schweißen leider nicht immer vermeiden. Es gibt andere Schweißverfahren, bei denen weniger Schlacke entsteht.

Fülldraht Schweißgerät kaufen

Sie müssen nicht zwingend einen Fachhandel aufsuchen, um ein Fülldraht Schweißgerät zu kaufen. Es gibt online ein breites Sortiment an Geräten in unterschiedlichen Preisklassen.

Antworten auf häufig gestellte Fragen

Wir empfehlen grundsätzlich, ein Fülldraht Schweißgerät zu kaufen, das auch in einem Test eine gute Bewertung erzielt hat. Zudem haben wir im Folgenden noch weitere Tipps zum Kauf für Sie.

Notwendige Schutzausrüstung

Auf jeden Fall sollten Sie beim Schweißen mit einem Fülldraht Schweißgerät eine Persönliche Schutzausrüstung, kurz PSA tragen.

Sie schützt vor Schweißrauch, Strahlung, Lärm und Verbrennungen. Achten Sie auf schwer entflammbare Kleidung und schützen Sie sich auch mit einem Gehörschutz, einer Lederschürze, mit Handschuhen und einer Kopfbedeckung. Sicherheitsschuhe und ein Schweißhelm runden Ihre Schutzausrüstung ab.

Beliebte Hersteller

Empfehlenswert sind Fülldraht Schweißgeräte von folgenden Herstellern:

  • Parkside
  • Einhell
  • Güde

Die Geräte dieser Unternehmen schneiden auch in Tests immer wieder sehr gut ab.

Ja, um ein Fülldraht Schweißgerät in Betrieb zu nehmen, ist ein Stromanschluss erforderlich.

Mobile Geräte

Im Handel werden Fülldraht Schweißgeräte angeboten, die tragbar sind. Allerdings können diese in puncto Leistung nicht immer mit den stationären Geräten mithalten. Achten Sie hierbei auf Rollen bzw. einen guten Tragegurt bzw. Griff, damit der Transport leichter fällt.

Kosten für ein Fülldraht-Schweißgerät

Ein Fülldraht Schweißgerät ist im Vergleich zu anderen Schweißgeräten vergleichsweise preiswert. Schon für weniger als 200 Euro gibt es hochwertige Modelle von renommierten Marken. Je nach Ausstattung können Sie aber auch über 300 Euro für ein solches Schweißgerät zahlen. Zudem werden die Kosten mitunter durch den Fülldraht nach oben getrieben.

Notwendiges Zubehör

Neben dem Schweißgerät benötigen Sie folgendes Zubehör:

  • Brenner
  • Schlauchpaket, mit Massekabel
  • Fülldraht

Falls Sie nicht mit selbstschützendem Schweißdraht arbeiten, ist außerdem ein Schutzgas erforderlich.

Eine Kühlung ist bei Fülldraht-Schweißgeräten empfehlenswert, denn sie ermöglicht längere Arbeitseinsätze, ohne dass das Gerät direkt überhitzt.