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WIG Schweißgeräte: Hintergründe, Tipps zum Kauf & Angebote

Das WIG Schweißen gehört zu den Schmelzschweißverfahren. Die Schweißtechnik lässt sich universell einsetzen und ist für seine saubere Verarbeitung bekannt. Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, sich ein WIG Schweißgerät zu kaufen, werden Ihnen die folgenden Abschnitte dieses Artikels eine wertvolle Hilfe sein.

Hier erläutern wir Ihnen das WIG Schweißverfahren genauer, verraten Ihnen, wofür es sich eignet und geben Ihnen Tipps zur Auswahl eines passenden WIG Schweißgeräts.

Hintergründe zum WIG Schweißen

WIG Schweißen ist in Bezug auf die Werkstoffe und Wanddicken, die damit verarbeitet werden können sowie in puncto Schweißpositionen ein Schweißverfahren, das sich universell einsetzen lässt. Damit können Sie Schweißverbindungen in sehr hoher Qualität erzeugen.

WIG steht dabei flaut DIN 1910 Teil 4 für Wolfram-Inert-Gas. Ursprünglich stammt das Verfahren aus den USA, wo es im Jahre 1936 als Argonarc-Schweißen bekannt wurde.

Sind die Schweißgeräte für Heimwerker geeignet?

Das WIG Schweißen wird immer dann eingesetzt, wenn die Ansprüche an die Beschaffenheit und Qualität der Schweißnaht sehr hoch sind.

  • Die Arbeit wird beim manuellen Schweißen zweihändig ausgeführt: Mit der einen Hand führen Sie den Schweißzusatz und mit der anderen Hand den Schweißbrenner zu. Dies ist sehr schwierig, weshalb meist nur erfahrene Schweißer diese Aufgaben übernehmen.
  • Daher eignet sich das WIG Schweißen nur für erfahrene Hobbyschweißer, oder jene, die bereit sind, eine gewisse Einarbeitungszeit zu investieren. Sobald Sie das Verfahren einmal beherrschen, können Sie auch als Heimwerker gute Ergebnisse mit einem WIG Schweißgerät erzielen.

Wie funktioniert das WIG Schweißen?

Der Prozess beim WIG-Schweißen läuft folgendermaßen ab:

  1. Beim Schweißen mit einem WIG Schweißgerät wird der Strom über die Wolfram-Elektrode zugeführt. Sie schmilzt nicht ab – anders als das beim MIG und MAG Schweißen der Fall ist.
  2. Das aufgeschmolzene Metall wird durch ein zugeführtes Schutzgas vor den schädlichen Einflüssen (Oxidation) von Sauerstoff bewahrt. Die Zuführung wird direkt über den Schweißkopf erledigt.
  3. Der Schweißzusatz muss manuell zugeführt werden, weil die Elektrode nicht abschmilzt. Als Schweißer können Sie beim WIG Schweißen die Stromstärke ebenso wie die Menge des Schweißzusatzes auf das jeweilige Werkstück, das Sie bearbeiten möchten, individuell an der Schweißstation bestimmen. Der Schweißzusatz wird entweder fortlaufend oder Tropfen für Tropfen zugeführt. In manchen Fällen bietet sich auch WIG-Schweißen ohne Zusatz an.
  4. Dabei verbleibt der Schweißdraht immer im flüssigen Schweißbad, weshalb WIG Schweißen auch als stechende Methode gilt.
  5. Das Ergebnis ist, dass die Werkstoffe miteinander verschmelzen (und in aller Regel dem Zusatz).

Wo liegen Unterschiede zu anderen Schweißverfahren?

Für qualitativ hochwertige Schweißarbeiten wie etwa an Kunstgegenständen oder Möbeln ist WIG Schweißen ein beliebtes Verfahren.

  • Vergleicht man es mit dem MIG oder MAG Schweißen, so ist es viel langsamer.
  • WIG Schweißen kann auch ohne Zusatz erfolgen, insbesondere bei dünnerem Blech und äußeren Ecknähten.
  • Allerdings lassen sich damit auch besonders gleichmäßige und saubere Schweißnähte erzeugen.
  • Eine Besonderheit dieser Methode besteht darin, dass eine Wolframelektrode eingesetzt wird, die während des Schweißens nicht abschmilzt. Deshalb entstehen kaum Schweißspritzer und es wird nur wenig Schweißrauch gebildet. Auch dadurch unterscheidet sich das WIG Schweißen von anderen Verfahren.

WIG Schweißgeräte AC/DC: Wofür stehen die Abkürzungen?

Beim WIG Schweißen kann man zwischen zwei Varianten unterscheiden.

  1. Zum einen gibt es das Schweißen mit Gleichstrom, das als DC abgekürzt wird. Dieses Verfahren wird am häufigsten eingesetzt. Man setzt die Methode ein, um legierte Stähle oder Nichteisenmetalle zu verbinden – wie zum Beispiel Messing oder Kupfer.
  2. Zum anderen gibt es noch das Schweißen mit Wechselstrom (AC). Das Verfahren findet Verwendung, um Leichtmetalle wie Magnesium und Aluminium zu verbinden, denn hierbei wird die Oxidschicht aufgebrochen. Nur in Ausnahmefällen werden Leichtmetalle mit Gleichstrom geschweißt.

Welches Gas wird beim WIG-Schweißen eingesetzt?

Als Schutzgas dient beim WIG Schweißen ein inertes Gas wie Argon oder Helium. Neben reinen Gasen können auch Gasgemische genutzt werden.

Um hochlegierte Stähle zu verschweißen, kommen zudem Argon-Wasserstoff-Mischungen zum Einsatz. Sie erhöhen die Produktivität maßgeblich. Je nach Anwendungsbereich ist es auch möglich, Sauerstoff oder Stickstoffmonoxid beizumischen.

Gesundheitliche Gefahren beim WIG-Schweißen

Grundsätzlich gilt WIG Schweißen als sauberes Schweißverfahren, weil nur wenig Schweißrauch entsteht. Allerdings sollten Sie die Schweißmethode dennoch nicht unterschätzen, denn sie birgt durchaus Gesundheitsrisiken.

  • Beim Schweißen sind Sie Stickstoffoxiden, radioaktiven Strahlungen und Ozon ausgesetzt. Laut TRGS 905 ist Ozon krebserregend.
  • Es entsteht durch die UV-Strahlung aus dem Sauerstoff, der in der Luft enthalten ist. Die UV-Strahlung wird wiederum vom Lichtbogen erzeugt. Je höher die Stromstärke ist, desto starker ist die ausgesandte Strahlung.
  • Bei Aluminium-Silicium-Legierungen und bei reinem Aluminium sind die Ozonwerte am höchsten. Auch außerhalb des Lichtbogenbereichs und der Schutzgase kann dann Ozon entstehen, weil die UV-Strahlung die Schweißzone überschreitet.

Umso wichtiger ist es, sich beim WIG Schweißen mit einer entsprechenden Arbeitskleidung zu schützen.

Welche Stromstärke und Spannung kommen zum Einsatz?

Sie können beim WIG Schweißen die Stromstärke als wichtigen Schweißparameter individuell bestimmen. Die Lichtbogenspannung hingegen ergibt sich automatisch aus der Lichtbogenlänge, die Sie einhalten. Die Spannung wird größer, je mehr die Lichtbogenlänge zunimmt.

  • Beim Schweißen von Stahl mit Gleichstrom gilt eine Stromstärke von 45 Ampere pro Millimeter Wandstärke als gängiger Wert zum Durchschweißen.
  • Wenn Sie im Wechselstromschweißverfahren Aluminium bearbeiten möchten, benötigen Sie 40 Ampere pro Millimeter.

Für welche Schweißaufgaben ist das Verfahren geeignet?

Das WIG Schweißen wird in erster Linie bei dünnen Blechen eingesetzt, die aus Edelstahl oder Aluminium bestehen. Es kann aber auch bei herkömmlichen Stahlblechen Verwendung finden.

Von Vorteil ist, dass sich das WIG Schweißen sowohl automatisiert als auch manuell einsetzen lässt. Deshalb eignet es sich für sehr viele Bereiche. Insbesondere in der Luft- und Raumfahrtindustrie, im Gelände- und Stahlbau sowie im Rohrleitungsbau wird das WIG Schweißen angewandt.

Vor- und Nachteile des Schweißverfahrens

Die folgende Liste zeigt Ihnen die wichtigsten Vorteile des WIG Schweißens:

  • Wenn mit Argon und Helium gearbeitet wird, entsteht keine Schlacke.
  • Das Schweißverfahren ist vergleichsweise schnell, sodass sich das Material kaum verformt, denn die Hitzeeinwirkung ist nur kurz. Sie können das WIG Schweißen in allen Positionen einsetzen.
  • Es eignet sich für alle Metalle – auch für gasempfindliche wie etwa Titan. Für dünne Bleche und Rohre ist das Verfahren ideal.
  • Die Schweißnahtqualität ist sehr hoch.

Allerdings hat das Schweißverfahren auch einen Nachteil:

  • Es ist sehr windanfällig, weshalb es sich nicht für den Einsatz im Freien eignet. Der Wind würde das Schutzgas wegwehen, wodurch die Schweißnaht stärker oxidieren würde. Dadurch würden Schweißnähte entstehen, die weniger haltbar wären.
  • Auch die, oben beschriebenen, Gesundheitsrisiken sind zu beachten. Mit der richtigen Schutzausrüstung sind sie allerdings in den Griff zu bekommen.

WIG-Schweißgerät kaufen

Wenn sich Ihr Schweißvorhaben perfekt mit einem WIG-Schweißgerät umsetzen lässt, können Sie dieses einfach online kaufen. Die folgenden Modelle gibt es nur einen Klick entfernt:

Antworten auf häufig gestellte Fragen

Da es alles andere als leicht ist, ein passendes WIG Schweißgerät zu finden, verraten wir Ihnen im Folgenden, welche Punkte bei der Anschaffung besonders wichtig sind bzw. beantworten Fragen in diesem Bezug.

Notwendige Schutzausrüstung beim WIG Schweißen

Sie benötigen zum Schweißen mit dem WIG Schweißgerät auf jeden Fall eine sogenannte Persönliche Schutzausrüstung (PSA).

  • Diese bewahrt Sie vor dem Lärm, dem gesundheitsschädlichen Schweißrauch, der Strahlung und etwaigen Verbrennungen.
  • Tragen Sie beim Schweißen schwer entflammbare Kleidung sowie einen Schweißhelm.
  • Auch Handschuhe, Sicherheitsschuhe, ein Gehörschutz, eine Schweißerjacke und Schweißerhose und eine Schweißmütze gehören zur PSA.
  • Des Weiteren sollten Sie Ihre Augen und Ihr Gesicht vor der UV- und der Infrarotstrahlung schützen.

Beliebte Hersteller

Renommierte Hersteller, die WIG Schweißgeräte entwickeln und produzieren, sind zum Beispiel:

  • Lorch
  • ESS
  • Kemppi
  • ESAB
  • Ryval

Die Modelle dieser Marken zeichnen sich auch durch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aus.

Strom ist Voraussetzung

Ja, für ein WIG Schweißgerät benötigen Sie einen Anschluss ans Stromnetz.

Mobile WIG Schweißgeräte

Manche WIG Schweißgeräte sind tragbar und eignen sich für den mobilen Einsatz. Es gibt aber auch die Möglichkeit, nicht tragbare Geräte mit einem Fahrwagen auszustatten, um diese in der Werkstatt und der Halle leichter zu transportieren.

Kosten für ein WIG-Schweißgerät

Wie viel Geld Sie für ein WIG Schweißgerät einplanen müssen, hängt in erster Linie von der gewünschten Funktion ab. So sind Inverter Schweißgeräte oder Modelle mit Puls Funktion beispielsweise teurer als einfache Exemplare.

Hochwertige, aber dennoch günstige WIG Schweißgeräte sind für ab 1000 Euro erhältlich. Je größer die Funktionalität, desto mehr klettert der Preis nach oben, weshalb es auch Geräte für über 3000 Euro gibt.

Notwendiges Equipment

Für den sicheren Betrieb Ihres WIG Schweißgeräts benötigen Sie das folgende Equipment:

  • Arbeitsschutz
  • Schlauchpaket
  • Brenner
  • Druckminderer
  • Schweißstab

Informieren Sie sich vorab, ob das Zubehör bereits zum Lieferumfang gehört oder ob es separat gekauft werden muss.

Kühlung durch Schutzgas bzw. Wasser

Ja, Bei WIG Schweißgeräten ist eine Kühlung erforderlich. Für niedrige Stromstärken von bis zu 150 Ampere reicht aber eine Kühlung durch das eingesetzte Schutzgas.

Nur bei höheren Stromstärken muss eine zusätzliche Wasserkühlung eingesetzt werden. Ihr Zu- und Ablauf führt durch das Schlauchpaket und kühlt die Stromleitung.

Im Handel können Sie viele verschiedene WIG Schweißgeräte kaufen. Empfehlenswert sind die Modelle, die im praktischen Test gut abschneiden konnten. Damit Ihnen die Auswahl leichter fällt, erklären wir Ihnen in den folgenden Abschnitten, welche Gase eingesetzt werden, welche Stromstärken und Spannungen Verwendung finden, für welche Schweißaufgaben und Metalle sich das WIG Schweißgerät eignet und welche Vor- und Nachteile das Verfahren hat.