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Schweißhelme mit Automatik: Automatisches Abdunkeln des Sichtfensters

Für lange Schweißvorgänge und komplexe Arbeiten, bei denen eine Schweißerbrille nicht ausreichend schützt, ist ein Schweißhelm zu empfehlen. Eine Garantie für effizientes und einfaches Arbeiten bieten Schweißhelme mit Automatik. Eine elektronische Vorrichtung dunkelt das Visier der Helme zu Beginn des Schweißvorgangs ab – ganz ohne Ihr Eingreifen.

Wir stellen Ihnen im Folgenden vor, auf was Sie beim Kauf achten sollten und welche Automatik Schweißhelme beliebt sind.

Wie funktioniert ein Schweißhelm mit Automatik?

Hinter der automatischen Verdunklung steckt eine komplexe Technik. In der Front des Helms sind Sensoren eingebaut, welche die Zündung des Lichtbogens erkennen und ein Signal zur Verdunklung des Visiers weiterleiten. Hier unterscheiden sich die Helme: Standardmäßig sind zwei Sensoren, bei hochwertigen Modellen drei oder vier Sensoren integriert.

Für die Erzeugung dieses Impulses benötigen die Helme eine Stromversorgung. Diese kann auf drei Arten geschehen: über eine Batterie, mit Solarzellen oder durch eine Kombination beider.

  • Batteriebetriebene Helme haben den Nachteil, dass die Batterien bei häufigem Gebrauch regelmäßig gewechselt werden müssen.
  • Schweißerhelme mit Solarzellen dagegen halten zwar nahezu ewig, dafür ist das Sichtfeld eingeschränkt, weil an der Vorderseite die Solarzelle eingebaut ist. Außerdem sind die Schaltzeiten meist etwas länger.
  • Bei der kombinierten Variante wird durch die Batterie eine kurze Schaltzeit erreicht und die Solarzelle übernimmt die allgemeine Stromversorgung.

Vorteile und Nachteile automatischer Schweißhelme

Ein Schweißerhelm mit Automatik hat gegenüber einem normalen Helm den generellen Vorteil, dass er sich automatisch an die Lichtverhältnisse anpasst und Ihnen ein unbeschwertes, schnelles Arbeiten ermöglicht. Besonders bei mehreren Schweißgängen in Folge bringt dies eine beträchtliche Zeitersparnis. Da Sie das Schweißergebnis schnell begutachten können, bevor die Schweißstelle erkaltet, sind auch eventuelle Korrekturen einfacher. Weiterhin wird die Gefahr von versehentlichen Blendungen durch benachbarte Schweißer reduziert.

Die Nachteile hingegen sind der höhere Anschaffungspreis, das kleinere Sichtfeld aufgrund der Elektronik und die begrenzte Haltbarkeit der Batterien. Die Solarzellen haben zwar auch keine unbegrenzte Lebensdauer, diese sollte bei modernen Zellen aber von der Haltbarkeit des gesamten Helms kaum abweichen. Außerdem kann es bei Verschmutzungen oder Kratzern auf dem Visier zu Fehlfunktionen der Verdunklung kommen.

Anforderungen an automatische Schweißhelme

Im europäischen Raum gilt eine Vielzahl an Normen für automatische Schweißerhelme. Zur Kontrolle der Einhaltung unterziehen die Prüfanstalten den Schweißhelm mit Automatik einem Test. Der jeweilige Test muss vom Verkäufer, der das Produkt verkaufen will, selbst finanziert werden.

Nur automatische Schweißhelme, die diese Anforderungen komplett erfüllen, dürfen im europäischen Raum verkauft werden. Zu diesen Normen gehören:

  • DIN EN ISO 4007 (Wörterbuch)
  • EN 166 (persönlicher Augenschutz – Anforderungen)
  • EN 167 (optische Prüfverfahren)
  • EN 168 (nichtoptische Prüfverfahren)
  • EN 169 (Filter für das Schweißen und verwandte Techniken)
  • EN 175 (Geräte für Augen- und Gesichtsschutz beim Schweißen und bei verwandten Verfahren)
  • EN 379 (Automatische Schweißerschutzfilter)

Einstellung von Größe und Parametern

Verschiedene Größen gibt es bei den automatischen Schweißhelmen nicht, da bereits in der mittleren Preisklasse jedes Modell über einen verstellbaren Riemen verfügt. Dieser wird einfach an Ihren Hinterkopf angepasst und behält die Einstellung von selbst bei.

Die nun folgenden Einstellungen können bei vielen Automatik Schweißhelmen vorgenommen werden. Auf diese sollten Sie beim Kauf achten:

Einstellung Erklärung der Einstellung
Verdunklungszeit  

Ein besonders wichtiger Wert ist die Verdunklungszeit, also die Zeit, die der Helm benötigt, um von hell auf dunkel umzuschalten. Hier sollte ein Wert von mindestens 1/10.000 beziehungsweise 0,0001 Sekunden eingehalten werden. Spitzenmodelle erreichen auch bessere Werte bis zu 1/40.000 beziehungsweise 0,000025 Sekunden.

Schutzstufe  

Ist diese Zeit deutlich größer, kann es bei einer dauerhaften Benutzung zu Schädigungen der Augen kommen. Die Schutzstufe ist bei automatischen Schweißhelmen einstellbar und richtet sich nach dem Schweißverfahren und dem Stromfluss beim Schweißen. Hierzu gibt es Tabellen, um die richtige Stufe auszuwählen. Am häufigsten werden die Stufen 9 bis 13 benötigt, worauf auch die meisten automatischen Helme eingestellt werden können.

Schleifstufe  

Viele Schweißhelme verfügen über eine Schleifstufe. Diese hat den Vorteil, dass etwa beim Polieren der Schweißnaht der Helm nicht gewechselt werden muss, sondern lediglich die Schleifstufe aktiviert wird. Das Visier verdunkelt sich nun in dieser Stufe nicht mehr.

Verdunklungsstufe  

Die Verdunklungsstufe oder Schutzstufe besagt, wie stark der Helm bei der Erkennung eines Lichtbogens abdunkelt. Diese Stufe muss dem Schweißverfahren angepasst werden, da bei zu niedriger Stufe eine ernste Gefahr für die Augen bestünde und der Schweißer bei zu hoher Stufe blind wäre.

Verzögerungszeit  

Bei der Verzögerungszeit oder Delay-Funktion wird der Zeitraum reguliert, welchen der Schweißhelm nach dem Ende des Schweißvorgangs wartet, bis er die Umgebung wieder erhellt. Diese Einstellung ist wichtig, weil die Schweißstelle noch nachglüht und ein direkter Blickkontakt auch mehrere Sekunden später für das Auge noch schädlich sein kann.

Lichtempfindlichkeit    

Mit der Lichtempfindlichkeit regeln Sie die Stärke der Lichtquellen, bei denen der Helm verdunkelt. Bei einem sonnigen Arbeitsplatz beispielsweise kann es durch Sonneneinstrahlung fälschlicherweise zum Abdunkeln kommen. Auch wenn Sie mit anderen Schweißern im gleichen Raum arbeiten ist dies möglich. Zum Ausschalten derartiger Umgebungseinflüsse können Sie diese Funktion nutzen.

 

Deutliche Unterschiede der verschiedenen Helme gibt es bei der Größe des Sichtfeldes. Für die Einstellung der Verdunklung gibt es bei den meisten Helmen drei Möglichkeiten. Auf diese Art können Sie den Helm nahezu perfekt an die Umgebung, das Schweißverfahren und das persönliche Empfinden anpassen.

Wie kann man einen Automatik Schweißhelm richtig einstellen?

Ein automatischer Schweißhelm kann in der Regel über einige Einstellungen angepasst werden, um den Bedürfnissen des Schweißers gerecht zu werden. Hier sind einige Schritte, um einen automatischen Schweißhelm richtig einzustellen:

  1. Einstellung der Sensitivität: Stellen Sie die Sensitivität des Helms so ein, dass er die Helligkeit des Schweißbogens schnell und präzise erkennt. Eine zu hohe Sensitivität kann dazu führen, dass der Helm unerwartet dunkel wird, während eine zu niedrige Sensitivität dazu führen kann, dass der Helm nicht schnell genug reagiert.
  2. Einstellung der Verzögerung: Stellen Sie die Verzögerung so ein, dass der Helm nach Beendigung des Schweißens nicht sofort auf hell schaltet. Eine längere Verzögerung kann dazu beitragen, dass der Schweißer die Schweißstelle besser sehen kann, nachdem der Schweißbogen erloschen ist.
  3. Einstellung der Helligkeit: Stellen Sie die Helligkeit des Helms so ein, dass sie für die Augen des Schweißers angenehm ist. Eine zu hohe Helligkeit kann ermüdend sein, während eine zu niedrige Helligkeit dazu führen kann, dass der Schweißer die Schweißstelle nicht gut genug sieht.
  4. Einstellung des Schutzstufen : Einige automatische Schweißhelme haben mehrere Schutzstufen. Wählen Sie die Schutzstufe entsprechend Ihrer Arbeiten und Anforderungen aus.

Überprüfen Sie die Einstellungen: Nachdem die Einstellungen vorgenommen wurden, sollten Sie den Helm auf eine Probe schweißen um sicherzustellen, dass die Einstellungen korrekt sind und der Helm ordnungsgemäß funktioniert.

Wie sicher sind automatische Schweißhelme?

Die Zuverlässigkeit der Helme wird von den Herstellern und Prüfinstituten im Neuzustand bescheinigt. Somit können Sie beim Kauf eines automatischen Schweißhelms davon ausgehen, dass dieser seine Funktion ordnungsgemäß erfüllt.

  • Durch Beschädigungen kann diese Zuverlässigkeit allerdings gestört werden. So handelt es sich hier um ein elektronisches Bauteil, welches vor jeglichen Schlag- und Stoßbelastungen geschützt werden sollte. Schon beim bloßen Herunterfallen des Helms, kann die Funktionstüchtigkeit beeinträchtigt sein. Besonders die Solarzellen reagieren empfindlich auf mechanische Belastungen.
  • Kratzer oder Verschmutzungen auf dem Visier können die Sicht der Sensoren behindern und somit für eine verspätete Verdunklung sorgen. Ist dies der Fall, sollten sie das Visier reinigen. Gegen Kratzer hilft nur ein Austausch. Helme mit vier Sensoren sind an dieser Stelle deutlich zuverlässiger als jene mit zwei Sensoren.
  • Unberührt von den oben genannten Punkten sollten Sie bei batteriebetriebenen Schweißhelmen immer eine Reserve griffbereit halten, da die Verdunklung bei einem Versagen der Batterie ausfällt.

Übersicht bekannter Hersteller

  • 3M ist einer der führenden Hersteller in dieser Kategorie. Die Schweißhelme kosten deutlich mehr Geld als die Helme anderer Hersteller, aber sie überzeugen durch besonders hochwertige Materialien und Langlebigkeit. Mehr Informationen dazu im Abschnitt Speedglas.
  • Konkurrenz erhalten die Speedglas Helme überwiegend durch den Hersteller Optrel. Dieser stellt extrem hochwertige Schweißhelme mit besonders großem Sichtfeld und besonders niedrigen Hellstufen her.
  • Der Hersteller Elmag bewegt sich in der mittleren Preisklasse und liefert dabei Produkte mit hervorragenden Eigenschaften. Besonders auffällig sind die Designs von Elmag, wobei die Schweißhelme im Dekor eher einem Motorradhelm ähneln.
  • Die Marken Audew, Yorbay, Leloseil, Toogoo und Proteco stellen verhältnismäßig günstige Ausrüstung mit mittelklassigen Eigenschaften her. Die Produkte entsprechen allen nationalen Normen und sind für den gelegentlichen Gebrauch völlig ausreichend.

Schweißhelme mit Automatik sorgen dafür, dass sich das Sichtfeld automatisch abdunkelt, sobald das Schweißgerät zündet. Dadurch werden die Augen vor der Helligkeit geschützt. Nach dem Schweißvorgang erhellt sich das Sichtfeld wieder und ermöglicht so einfaches Nachjustieren. Die automatischen Schweißhelme ermöglichen schnelleres Arbeiten, da der Helm den Schutz der Augen eigenständig übernimmt. Die Ausgaben für einen Schweißhelm mit Automatik lohnen sich also, da Schweißarbeiten schneller beendet werden können.

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Automatik Schweißhelm kaufen

Sie können Automatik Schweißhelme bequem online kaufen, hier stellen wir ein paar beliebte Modelle vor.

Automatik Schweißhelme – FAQ

Im Weiteren finden Sie die Antworten auf häufig gestellte Fragen.

Wann muss man bei Automatik Schweißhelmen die Batterie wechseln?

Die Batterien für den Automatik Schweißhelm sollten nicht vor einem Jahr gewechselt werden müssen. Je nach Gebrauchsintensität halten sie auch mehrere Jahre. Ersatzbatterien gibt es in der Regel direkt vom Hersteller. Der Austausch ist selbst möglich, jedoch ist das Einsatzfach bei einigen Modellen nicht so leicht auffindbar. Dazu finden Sie die Angaben in der Bedienungsanleitung.

Der Automatik Schweißhelm dunkelt nicht ab – was ist zu tun?

Dunkelt Ihr Schweißhelm nicht automatisch ab, sollten Sie zunächst folgende Punkte überprüfen, bevor Sie den Helm beim Hersteller reklamieren:

  1. Ist die Vorsatzscheibe verschmutzt oder verfärbt? Wenn ja, reinigen Sie diese bzw. tauschen Sie diese aus.
  2. Wurde versehentlich der Schleifmodus aktiviert?
  3. Ist die Empfindlichkeit in der gewünschten Stufe eingestellt?
  4. Müssen die Batterien gewechselt werden?

Wie teuer ist ein gutes Schweißhelm Modell mit Automatik?

Welcher Automatik Schweißhelm für Sie der richtige ist, ist nicht zuletzt eine Frage des Preises. Highclass-Modelle kosten um die 150 bis 200 Euro, jedoch sind auch preisgünstigere Varianten um die 40 bis 60 Euro durchaus zu empfehlen.

Beliebt sind auch die Modelle von 3M Speedglass, die Qualität hat allerdings auch ihren Preis.

Sind Automatik Schweißhelme schwerer als einfache Modelle?

Besonders bei aufwendigen Arbeiten spielt das Gewicht des Schweißhelms eine große Rolle. Automatik Schweißhelme wiegen zwischen 500 und 900 Gramm und damit in etwa genauso viel wie Passiv Schweißhelme. Sie haben jedoch den Vorteil, dass die Verdunklung automatisch funktioniert und nicht durch ständiges Kopfnicken den Nacken strapaziert.