Skip to main content

Unterschiede zwischen Schweißen und Löten

Die thermischen Verbindungstechniken weisen fast alle eine Reihe von Gemeinsamkeiten auf, unterscheiden sich aber auch in ebenso vielen Punkten. In diesem Beitrag möchten wir den Unterschied zwischen Löt- und Schweißverbindungen vorstellen.

Für den Laien sind beispielsweise das Gasschmelzschweißen und das Hartlöten optisch schwer voneinander zu trennen, da beide Verfahren mit einem Brenner ausgeführt werden und der Arbeiter einen Draht separat zuführt.

Löten vs. Schweißen

Unterschiede der Verbindungen

Der Begriff Schweißen kommt daher, dass das Metall früher auf einen Punkt erhitzt wurde, an dem es „schwitzt“. Das Löten hingegen leitet sich vom der Verwendung eines Lotes ab. Die Definition eines Lotes und der Unterschied zwischen Schweißdraht und Lot folgt weiter unten.

Bei genauerer Betrachtung allerdings gibt es deutliche Unterschiede. Diese liegen zum einen in der Temperatur, mit der das Verfahren ausgeführt wird und zum anderen in der Art der Verbindung. Auch in der benötigten Schutzausrüstung gibt es Unterschiede. Der Erkennung dieser Unterschiede wollen wir uns in diesem Abschnitt widmen.

Doku über Löten

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Doku über Schweißen

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Weichlöten und Hartlöten

Der Unterschied zwischen diesen beiden Unterkategorien des Lötens liegt ganz einfach in der Temperatur begründet.

Für die Verarbeitung von Weichlot, wie es beispielsweise in der Elektrotechnik häufig genutzt wird, genügt ein handelsüblicher Lötkolben, der wahlweise mit oder ohne Lötstation erhältlich ist.

  • Dieser bringt das Weichlot auf eine Temperatur, bei der sich dieses gut mit dem Werkstoff verbindet.
    Diese Temperatur beträgt in der Regel zwischen 300 °C und 450 °C.
  • Der Lötkolben heizt das Material hierbei so punktuell auf, dass lediglich Kopf und Hände vor der Hitze und den giftigen Dämpfen geschützt werden müssen.

Beim Hartlöten liegt die Temperatur deutlich höher. Laut Definition handelt es sich bei jedem Lötvorgang, dessen Temperatur über 450 °C liegt, um Hartlöten.

  • Manche Hartlote haben allerdings auch Schmelzpunkte nahe der 1000 °C. Da diese Temperaturen mit einem Lötkolben nicht erreicht werden, wird hier ein kleiner Brenner eingesetzt.
  • Die handelsübliche Lötlampe ist beispielsweise ein mobiler Brenner mit Propangas und reicht für viele Hartlötverbindungen aus.

Die höheren Temperaturen machen feuerfeste Kleidung, wie eine Schürze, und auch eine verdunkelte Schutzbrille zur Pflicht. Die Schutzstufe der Brille kann dabei nach der Löttemperatur oder der Menge an Brennstoff gewählt werden.

Definition von Schweißdraht und Lot

Der Schweißdraht kann bei einigen Schweißverfahren optional verwendet werden und ist bei anderen unverzichtbar. Die Zugabe von Schweißdraht zur Schmelze kann die Eigenschaften des Schmelzbades ändern oder zur Auffüllung dienen. Bei einem Schweißdraht handelt es sich entweder um reines Material oder eine Legierung.

Das Lot ist nach der Definition eine Metalllegierung, welche sich beim Lötvorgang mit den zu verlötenden Materialien verbindet. Im Gegensatz zum Schweißdraht ist das Lot unverzichtbar für den Vorgang. Das wohl bekannteste Lot ist die handliche Rolle Lötzinn, wie sie in fast jeder Elektrowerkstatt zu finden ist.

Unterschiede zwischen Schweißen und Löten

Der erste Unterschied liegt in der Temperatur. Während Hartlote Schmelztemperaturen von meist unter 1000 °C aufweisen, besitzt die Sauerstoff-Acetylenflamme bei einer Gasschmelzschweißung eine Temperatur von knapp 3000 °C. Daher ist die Verwendung einer Schutzbrille gegen Blendung beim Hartlöten nicht immer nötig, dient aber dennoch als Schutz gegen Dämpfe und Spritzer.

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die Art der Verbindung. Bei einer Schweißung werden die zu verbindenden Werkstücke so weit erhitzt, dass sie sich verflüssigen, um sie stoffschlüssig miteinander zu verbinden.Beim Löten werden die Werkstücke nur leicht erhitzt, damit sich das verflüssigte Lot besser mit diesen verbinden kann. Eine Verbindung der Werkstoffe ist hier also nicht vorhanden, sondern nur eine Verbindung zwischen Werkstück und Lot.

Der wichtigste Unterschied zwischen Schweißen und Löten jedoch ist die Haltbarkeit der Verbindung. Grundsätzlich wird die Fügestelle umso fester, je höher die Temperatur beim Verbinden ist. Das bedeutet, dass eine Verbindung durch Hartlöten fester ist als jene durch Weichlöten und eine Schweißverbindung noch fester als eine Verbindung durch Hartlöten.

Das Löten ist durch die geringere Temperatur schonender zum Material und kommt mit weniger Ausrüstung aus. Viele Hartlötverbindungen können mit einer handlichen Propan-Lötlampe hergestellt werden.

Fazit: Die Schweißverbindung weist also die höhere Festigkeit auf, ist allerdings aufwendiger in der Herstellung und benötigt eine umfangreichere Schutzausrüstung.


Ähnliche Beiträge